Die Kirchgemeinde Heimiswil
Heimiswil hatte schon 1275 eine romanische Kirche und einen Pfarrer, um 1500 wurde sie durch den gotischen Neubau der St. Margarethen-Kirche ersetzt. Seit der Reformation bestellte Burgdorf die Prädikanten von Heimiswil, besorgte ihnen aber keine Wohnung. Es waren meist Lateinlehrer, die nach ihrem Dienst in der Siechenkapelle den Weg über den Pfaffenstieg nach Heimiswil antreten mussten.
Die Vernachlässigung Heimiswils führte zu einer Zunahme der Täufer. 1699 nannte man Heimiswil den „Täuffergraben“. Die Vertreibung der Täufer hinterliess ihre Spuren – bis heute kommen Nachfahren aus Amerika, um hier ihre Wurzeln zu suchen.
Die Berner Regierung beschloss daraufhin selbst, eine neue Kirche und ein Pfarrhaus in Heimiswil zu bauen. Der vom Münsterbaumeister Samuel Jenner geplante Bau wird 1704 vollendet und der erste Pfarrer, Samuel Trechsel, installiert.
Noch heute sieht man es der Kirche an, dass sie die Macht Berns repräsentieren sollte. Der ursprüngliche Dachreiter und das schwere Tonnengewölbe waren aber zu viel, so dass 1813/14 der Dachreiter abgebrochen und durch den heutigen grossen Kirchturm ersetzt wurde.
Die Kirchgemeinde war lange Zeit geprägt durch eine stabile liberale Pfarrerschaft und erwecklichen Basisbewegungen. In manchen Konflikten der vergangenen Jahrzehnte mag man das Erbe der Auseinandersetzung mit den Täufern sehen.
Mittlerweile leben wir in Versöhnung zusammen, orientieren uns am Gemeinsamen unseres Glaubens und sehen unsere gemeinsame Verantwortung für unser Dorf.